Ist Champagner Sekt?

ist Champagner Sekt?

“Deutscher Champagner” oder “französischer Champagner”, sagen die Leute, die wenig über Champagner wissen. Kein Wunder also, dass uns oft gefragt wird: Ist Champagner Sekt? Die Antwort ist nein. Was genau die Unterschiede zwischen Champagner vs. Sekt sind, fragen die Leute dann. Mit dieser Antwort beschäftigen wir uns im heutigen Blogartikel.

Ist Champagner Sekt?

Beginnen wir mit der Frage: Ist Champagner Sekt? Die kurze Antwort ist: Nein, denn Champagner kommt aus Frankreich und Sekt aus dem deutschsprachigen Raum. Aber das gilt auch für Wein, das in vielen Ländern angebaut wird. Weshalb gibt es dann Champagner vs. Sekt?

Champagne ist der Name einer französischen Region. Nur Schaumwein aus diesem Gebiet darf als Champagner bezeichnet werden. Und auch nur dann, wenn sie die offiziellen Regeln für die Herstellung von Champagner einhalten: die Méthode traditionnelle. Alle anderen Schaumweine der Welt dürfen nicht als Champagner bezeichnet werden. Sie können jedoch auch nach der Champagnermethode hergestellt werden. Auf dem Etikett steht dann z. B. “Rotwein – Méthode traditionnelle”.

Sekt vs. Champagner ist aber viel mehr als nur das unterschiedliche Land der Herstellung. Denn sie sind tatsächlich andere Schaumweine. Sekt ist die deutsche und österreichische Variante des Schaumweins, der aus Riesling-, Pinot Gris- en Pinot Blanc-Trauben hergestellt wird. Champanger ist eine der französischen Schaumweine, der aus Chardonnay-, Pinot Noir- und Pinot Meunier-Trauben hergestellt wird. Auch die Herstellungsmethode ist unterschiedlich. Und natürlich der Geschmack. Was genau die Unterschiede zwischen Champagner vs. Sekt sind, erläutern wir hier unten.

Qualitätsunterschied?

Der Markenname “Champagner” ist also geschützt. Das ist bei Sekt nicht der Fall. Der Begriff ist nicht offiziell geschützt und kann daher von den Erzeugern ohne Rücksicht auf gute Qualität in großen Mengen produziert werden. Aber mit etwas Suche können Sie wunderbare Sekten ergattern! Die Qualität ist somit nicht unbedingt unterschiedlich, obwohl es leider auch sämtliche schlechte Sekt gibt.

Früher gab es vor allem solchen schlechten Sekt. Dadurch hat das Getränk – vor allem im Ausland – einen schlechten Ruf bekommen. In den vergangenen Jahren ist jedoch eine Marktänderung sichtbar. Denn immer mehr kleinere Weingüter, die sich auf qualitativ hochwertige Weine konzentrieren, arbeiten erfolgreich an hochklassigen Sekten. Ein Beispiel für eine Entwicklung in die richtige Richtung ist der Wechsel des ehemaligen Kellermeisters Mathieu Kauffmann vom exklusiven Champagnerhaus Bollinger zum Weingut Reichsrat von Buhl in der Pfalz, wo er sich auf die Herstellung von Sekt konzentriert. Ich habe diese erstaunliche Flasche probiert und sie ist wirklich erstklassig!

Trotdem gilt heute nur etwa 2 Prozent als “hochwertig”. Solche Flaschen kosten meistens zwischen 15 und 30 € je Flasche, deutlich weniger als Champagner Preise. Vieles ist also noch der altmodische Buchenwein. Das macht ihm in der Heimat natürlich nicht weniger beliebt. Wenn Sie jedoch eine Qualitätsflasche für eine Hochzeit, ein Geburt oder zu Silvester suchen, entscheiden Sie sich am besten für einen hochwertigen Sekt oder für einen Champagner.

Die méthode traditionelle, die Tankmethode oder die Kohlendioxidinjektion

Der Qualitätsunterschied zwischen Sekt vs. Champagner ist hauptsächlich auf die Herstellungsmethode zurückzuführen. Champagner darf nur so genannt werden, wenn die méthode traditionnelle angewandt wurde. Diese ist eine der besten Methoden, Schaumwein herzustellen. Es gibt aber noch weitere. Manche Sekten werden nach der méthode traditionnelle, andere nach der Tankmethode oder sogar mittels Kohlendioxidinjektion hergestellt.

Auf der Suche nach einem schnellen Wiederaufbau nach zwei verheerenden Weltkriegen suchten die deutschen Hersteller nach Möglichkeiten, die Produktion von Sekt zu industrialisieren. Sie stellten auf Tankgärung statt Flaschengärung um, was es ihnen ermöglichte, große Mengen an Grundwein zu Schaumwein zu verarbeiten. Damals war die Qualität weniger wichtig als die Kosten, was auch während des größten Teils des 20. Jahrhundertsder Fall war. In den letzten Jahrzehnten wenden immer mehr Sekthersteller wieder die Flaschengärung an, von denen die méthode traditionnelle die bekannteste ist. Aber auch die typisch deutsche Transfermethode gehört zu den Flaschengärungen.

Die Methode beeinflusst die Qualität

Der Hauptunterschied zwischen den oben genannten Methoden und der Tankmethode liegt darin, dass keine Flaschengärung stattfindet und der Wein daher die Aromen des Grundweins hervorhebt. Die Röst- und Brotnoten der zweiten Gärung spielen hier eine deutlich geringere Rolle. Meistens schmeckt der Sekt überhaupt nicht nach Brioche oder Toast. Diese Methode ist ideal für Weine aus Trauben mit starken Aromen. Bei der Kohnlendioxidinjektionsmethode wird Kohlendioxid unter Druck in den Grundwein injiziert. Anschließend wird er unter Druck in Flaschen abgefüllt. Dies ist bei weitem die billigste Art, Schaumwein herzustellen. Leider kann man das auch schmecken.

Der meiste Sekt wird nach der traditionellen Champagnermethode hergestellt, aber einige billige Versionen werden mit Kohlendioxid injiziert. Deutet dies auf einen Qualitätsunterschied hin? Ja, wenn nicht deutlich “méthode traditionnelle” auf einer Sektflasche steht, ist sie wahrscheinlich mit der Tankmethode hergestellt oder sogar mit Kohlendioxid injiziert worden. Dadurch schmeckt sie in der Regel schlechter.

Der Qualitätsunterschied zwischen Sekten hängt also eng mit der Herstellungsweise zusammen. Nur Sekten, die nach der méthode traditionnelle hergestellt werden, lassen sich in qualitativer Hinsicht mit Champagner vergleichen. Auf Sektflaschen steht statt “méthode traditionnelle” manchmal “klassische Flaschengärung”. Die Bedeutung ist gleich.

Champagner vs. Sekt: Trauben

Damit sind wir beim nächsten Unterschied zwischen Champagner vs. Sekt angekommen: die Trauben. Champagner wird aus drei verschiedenen Rebsorten hergestellt: Pinot Noir, Chardonnay und Pinot Meunier. Sekt wird ebenfalls aus verschiedenen Rebsorten hergestellt. Diese sind jedoch anders: Riesling, Pinot Blanc, Pinot Gris, Pinot Noir und Chardonnay. Am meisten werden jedoch Riesling, Pinot Gris und Pinot Blanc verwendet. Die letzten beide dürfen auch bei der Champagnerproduktion verwendet werden. Flaschen mit diesen Trauben sind jedoch recht seltsam, wie Sie auch im Blog zu den Champagnertrauben und Champagnersorten lesen können.

Nur Trauben, die in der Champagne-Region angebaut werden, dürfen für den Champagner verwendet werden. Bei deutschem Sekt sind die Regel etwas weniger streng. Zwar müssen die verwendeten Trauben in Deutschland angebaut werden, die Region ist jedoch beliebig. Auch für österreichischen Sekt gilt: Die Trauben müssen irgendwo in Österreich angebaut worden sein.

Sekt vs. Champagner: Geschmack

Einen Blogartikel über Sekt vs. Champagner ist ohne einen Teil zum Geschmack einfach inkomplett. Champagner wird in der Regel nur aus Pinot Noir, Chardonnay und Pinot Meunier hergestellt, manchmal auch mit anderen weißen Trauben aus der Champagnerrregion. Diese erzeugen einen ganz anderen Geschmack als der Riesling, der am meisten verwendeter Traube in Sekten. Sekt vs. Champagner ist für die meisten Leute dann auch eine Frage des Geschmacks.

Viele Winzer arbeiten heute mit Riesling als Basis. Dies sorgt dafür, dass die typischen frischen Säuren des Rieslings auch in den Sekt einfließen. Dahingegen hat Champagner einen frischen Geschmack, der dann weiter von Aromen beeinflusst wird. So gibt es frische Champagner mit Aromen von roten Früchten, aber auch frische Champagner mit Apfel.

Neben den Trauben spielt auch der Alkoholgehalt im Sekt oder Champagner eine Rolle. Sekt ist in der Regel etwas süßer und hat einen etwas geringeren Alkoholgehalt als Champagner. Viele Menschen empfinden erstere als “weniger sauer”.

Schließlich wird der Geschmack stark durch den Dosage, das Hinzufügen von Zucker, beeinflusst. Ist Champagner Sekt? Was die Angaben auf dem Etikett betrifft, so sehen sie in der Tat identisch aus. Extra brut, brut, demi-sec/halbtrocken, sec/trocken und extra sec sind die Möglichkeiten. Diese Angaben haben mit der Dosage zu tun. Beispielsweise darf “extra Brut” maximal 6 Gramm Zucker je Liter beinhalten, während das bei “demi sec” (Champagner) bzw. “halbtrocken” (Sekt) etwa 35 bis 50 Gramm Zucker je Liter ist. Brut schmeckt jedoch nicht immer gleich. Die Angabe sagt nur etwas über den maximal zulässigen Restzuckergehalt aus. Der endgültige Geschmack der Flasche wird ebenso von den verwendeten Trauben und der Reifungszeit in der Flasche beeinflusst.

Also, ist Champagner Sekt?

Kommen wir also auf der Frage zurück: Ist Champagner Sekt? Nein, denn die beiden Schaumweine sind ganz unterschiedlich bezüglich:

  • des Herkunftlandes
  • der Herstellungsmethode
  • der Qualität, obwohl dies bei Sekten auch sehr unterschiedlich ist
  • der Trauben
  • des Geschmacks